Vor einigen Tagen ist eine interessante Studie in der amerikanischen Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht worden. Die beteiligten Wissenschaftler untersuchten den Vorgang, wenn Capsaicin auf Schmerzrezeptoren trifft. Capsaicin ist der Schärfestoff in Chilis. Dieser gaukelt den Schmerz-Rezeptor TRPV1 eine Verbrennung vor. Die Wirkung kennst Du ja: Schärfe, erhöhte Temperatur, Schwitzen und im besten Fall ein wohliges Brennen.

Immunsystem

Eine erhöhte Temperatur hat einen positiven Einfluss auf das Immunsystem. Es kann bei hoher Körpertemperatur agiler arbeiten. Vermutlich hat uns die Evolution deshalb Fieber geschenkt. Es kommt aber beim Verzehr von Chilis noch zu weiteren interessanten Reaktionen.

Beim regelmäßigen Verzehr von Chilis kann es sich positiv auf den Darm auswirken, denn eine spezielle Immunzelle, CX3CR1, wird aktiviert.

Darmflora

Der Darm ist das größte Organ des Menschen. Seine Aufgabe ist recht komplex. Der gute gesundheitliche Zustand hat direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden. Aus diesem Grund ist eine gesunde Ernährung so wichtig. Bei Erwachsenen ist er etwa 6,5 Meter lang und vergrößert seine Oberfläche durch Zotteln auf rund 30 Quadratmeter.

Anandamide

Die Kombination von CX3CR1, TRPV1 und Capsaicin produziert wiederum Anandamide. Ein Stoff, der den Cannabinoiden in Marihuana gleicht. Dieser wiederum fördert die Kommunikation zwischen Gehirn und Immunsystem.

Anandamid ist eine vierfach ungesättigte Fettsäure, die vermehrt im zentralen Nervensystem verteilt ist. Es kann vom Körper selber produziert werden. Anandamid kann sich sowohl an dem Vanilloid Capsaicin, als auch dem THC Alkaloid der Marihuana-Pflanze andocken.

Beim Essen von Chilis kommt es zu einer höheren Körpertemperatur und der Bildung von Anandamide. In der Kombination wird die Darmgesundheit gefördert und damit das Wohlsein des ganzen Körpers. Trotzdem solltest Du bei Chilis und Peperonis nicht übertreiben. Denn von dem Arzt des 16. Jahrhunderts, Paracelsus, wissen wir unter anderem: Der Tod sitzt im Darm und alle Dinge sind giftig. Alleine die Dosis macht den Unterschied, ob ein Ding kein Gift ist.

Weitere Informationen

Wie Popular Science berichtet, gibt es, wie bei allen Studien, auch Einschränkungen. Die Studie konnte bisher nur an Mäusen getestet werden. Vermutlich werden weiter Studien folgen müssen. Nach derzeitigem Stand in Colorado, da hier Cannabis bereits legalisiert wurde. Auch diese Studie könnte die These, Chili-Esser leben länger, durchaus unterstützen.