In Jakarta sind die Preise für Chilis explodiert. Üblich sind Kosten um 2,10 EUR pro Kilogramm. Anfang Januar 2017 stieg der Preis auf fast 8,50 EUR an. In anderen Teilen des Landes muss noch tiefer in die Tasche gegriffen werden, um sich mit scharfen Schoten einzudecken.

Auf Druck von Markthändler, Restaurants und den zahlreichen Scharfessern, äußerte sich nun der Agrarminister zur aktuellen Capsicum-Krise.

Ernteausfälle

In diesem Jahr war die Regenzeit ungewöhnlich lange. Ein sehr nasser Boden führte zu Krankheiten und Ernteausfällen von Bird’s Eye Chilischoten. Geschwächte Pflanzen wurden auch noch von Schädlingen befallen.

Eine frühere Ernte fand aus dem einfachen Grund nicht statt, da die Landwirte mit Einbußen rechnen mussten. Zwischenhändler boten zum damaligen Zeitpunkt den Bauern so wenig Geld an, dass die Lohnkosten von Erntehelfer höher waren, als zu erwartende Verkaufserlöse. Damit war das Desaster komplett.

Demonstration

Etwa 1.000 Studenten aus ganz Indonesien machten ihren Unmut Luft. Bei einer Demo, welche den Präsidenten-Palast zum Ziel hatte, wurde gegen stark gestiegenen Preise für Chili protestiert. Natürlich waren auch die hohen Strom- und Benzin-Preise für diese Unzufriedenheit mit verantwortlich. Doch ist der Sprit teuer, sind auch automatische die Kosten für den Transport der scharfen Schoten höher.

Gemüsehändler wiesen darauf hin, dass wenn die Regierung eher reagiert und frühzeitig Chilis importiert hätten, wäre es zu dieser Situation niemals gekommen.

Privater Anbau von Chilipflanzen

Damit dieses Problem zukünftig verhindert wird, sollen Chilis in einigen weiteren Farmen angebaut werden. Diese haben den Zweck, solche Schwankungen auszugleichen. Außerdem wird den Bürgern nahegelegt Chilis selber anzubauen. Etwa fünf Pflanzen sollen, reichen um die Grundmengen einer Familie zu decken. Der Minister für Landwirtschaft wies auf diese einfache Lösung hin. In seinen Statement schlug er Hausfrauen vor, den Anbau in ihren Gärten vorzunehmen. Es wäre kein besonders großer Aufwand.

Das Klima in Indonesien ist für den Anbau von Capsicum Pflanzen nahezu ideal.

So, wie es derzeit aussieht, wird erst ab Februar mit einer Entspannung der Lage zu rechnen sein.

Update: Die Regierung von Jakarta hat eine Fläche von 2,5 ha bereitgestellt um Bird’s Eye Chili anzubauen. Dies soll helfen zukünftig den Preis besser niedrig halten zu können. Im Februar sollen Farmer die ersten Chilis pflanzen. Die Ausbildung der eingesetzten Farmer war einfach, da diese schon viel Erfahrungen beim Anbau von Chilis haben.

Lesen Sie hier auf englisch:

Frauen sollen das Chiliproblem lösen

Chili Preis erreicht 140.000 Rp per Kilo

Indonesische Studenten protestieren gegen hohe Preise

Nächsten Monat baut Jakarta Chilis auf zusätzlichen 2,5 Hektar